Seit vergangenem Wochenende stehen die Halbfinalisten der Europameisterschaft 2012 fest. Die in EM2012 Wetten hochfavorisierten Spanier treffen auf wiedererstarkte Portugiesen. Die Viertelfinalspiele haben deutlich gemacht, wo die Stärken und Schwächen der Teams liegen.
Die Spanier haben zuletzt nicht mehr den unfassbar schnellen und schön anzuschauenden Fußball zelebrieren können wie noch in der WM 2010. Mannschaften, die gegen die Elf von Trainer Vicente del Bosque antreten, sind mittlerweile taktisch perfekt auf das spanische Kurzpassspiel eingestellt. Wie auch die deutsche Nationalmannschaft rennen die Spanier gegen tief stehende Abwehrbollwerke an. Die Italiener haben es mit einer Fünfer-Abwehrkette in der Gruppenfase zu einem Unentschieden gebracht. Doch die Qualitäten dieser spanischen Mannschaft sind unbestritten.
Da sind Xavi, der mit unwiderstehlichen Pässen die Abwehr ausschalten kann, Iniesta, dem der Ball beim Dibbling am Fuß zu kleben scheint und Gerard Pique der die Defensive perfekt organisiert. Doch irgendwie scheint den Spaniern der durchschlagende Torjäger zu fehlen. Sie erarbeiten sich zwar unzählige Torchancen, können aber den Ball in Relation zu den Möglichkeiten eher selten versenken. Überhaupt wirkt das Team um Kapitän Iker Casillas nicht so überlegen, wie noch in den Jahren zuvor.
Die Portugiesen haben Cristiano Ronaldo, der seine Fähigkeiten unlängst mit drei Toren zeigen konnte. Auch Nani, Meireles und Moutinho haben internationale Klasse bewiesen. Und mit Pepe und Coentrao stehen auch in der Verteidigung Topspieler. Im Viertelfinale gegen Tschechien waren die Portugiesen erst ab der zweiten Halbzeit das klar überlegene Team. Zu Beginn des Spiels, wirkte es, als würde die Elf von Trainer Paulo Bento noch nicht richtig auf dem Platz stehen. Letztendlich entschied die individuelle Klasse von Cristiano Ronaldo das Spiel.
Grundsätzlich wird Portugal es ähnlich versuchen, wie gegen Deutschland in der Gruppenfase. Defensiv die Räume zumachen und auf einen Geniestreich eines ihrer Ausnahmespieler hoffen. Die Spanier werden vermutlich ihr Spiel durchziehen, mit viel Ballbesitz auf eine Lücke oder einen genialen Pass aus dem Mittelfeld wartend. Allerdings sollten die Furia Roja ihre Chancen nutzen, denn Spieler mit der Klasse eines Ronaldos brauchen meist nur eine gefährliche Situation, um das vielleicht entscheidende Tor zu machen.