Uli Hoeneß warnte neulich in den Medien vor spanischen Verhältnissen in der Bundesliga. Was er damit meint, ist ein zu starkes Leistungsgefälle zwischen den dominierenden Mannschaften wie dem FC Bayern München und Borussia Dortmund entgegen dem Rest der Liga.

Allianz Arena Uli

„Es gibt ein großes Leistungsgefälle in der Liga. Das kann uns nicht recht sein. Wir müssen analysieren, warum das so ist“, sagte der Bayernboss gegenüber den Bundesliga News des „Kicker“. Was ist also dran an der Befürchtung, lediglich zwei Top-Mannschaften würden in den nächsten Jahren um den Titel spielen, während der Rest um die anderen internationalen Plätze buhlt?

Nach der herausragenden noch laufenden Saison, müssen die Bayern erst einmal beweisen, dass sie ihre Form auch in der kommenden Spielzeit halten können. Außerdem heben die Leistungen von Borussia Dortmund und Bayern das Niveau der Bundesliga, so dass sich die anderen Mannschaften, um konkurrenzfähig zu bleiben, zwangsweise sportlich steigern müssen. Es unterliegt schon einer gewissen Ironie, dass genau Uli Hoeneß das Thema anspricht, zumal er schließlich ein Interesse daran haben dürfte, dass seine Bayern stets ganz oben in der Tabelle stehen.

Noch vor nicht allzu langer Zeit wurde den Münchnern oft indirekt vorgeworfen, Leistungsträger bei anderen Bundesligisten abzuwerben, um die Konkurrenz in der Liga klein zu halten. Also sollten Hoeneß & Co. sich vielleicht an der eigenen Nase packen und Top-Spieler nur noch aus dem Ausland holen. Nur so als Vorschlag, denn wer solche Reden schwingt, muss eigentlich mit gutem Beispiel vorangehen. Dass sich Hoeneß mit BVB-Boss Watzke treffen will, um die Angelegenheit zu besprechen, zeugt von Größenwahn. So, als ob Bayern oder Dortmund die nächsten drei bis vier Titel schon sicher wären. Außerdem, was soll so ein Gespräch bringen? Will Hoeneß seine Bayern absichtlich verlieren lassen, um die Spannung in der Liga in Zukunft hoch zu halten. Wohl eher nicht.

Auch Liga-Präsident Reinhard Rauball sieht keinen Grund, die Pferde scheu zumachen. „Wir sollten nicht von einer Momentaufnahme pauschal auf die Zukunft schließen. Die Bundesliga hat in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder gezeigt, dass es Vereine mit guter Arbeit nach ganz oben schaffen können.“ Borussia Dortmund, SC Freiburg, Hannover 96 und Borussia Mönchengladbach, oder das Überraschungsteam aus Frankfurt, könnte man dafür als Beispiele ansehen.

In Deutschland ist zudem die Verteilung der Fernsehgelder und Gesamtumsätze im Vergleich zur Primera Division wesentlich ausgeglichener. In Spanien machen der FC Barcelona und Real Madrid allein 60 Prozent aller Umsätze in der Liga. Klar, dass der Rest keine Chance hat, bei Transfers und Spielergehältern mitzuhalten.

Die Bundesliga ist außerdem für Nachwuchsspieler attraktiv, was auch auf die gute Förderung durch den DFB und in der Nationalmannschaft zurückzuführen ist. Man muss sich nur Dortmund anschauen, bei denen die Leistungsträger wie Götze, Gündogan und Reus gerade mal die 20 Jahre überschritten haben. Mit diesem Potential in der Hinterhand wird auch in Zukunft die Spannung im Titelkampf erhalten bleiben. Und warum sollen andere Teams dem Beispiel Dortmund nicht folgen können. Die Borussen haben sich nach einer Finanziellen Krise über die letzten Jahre zurück in die Spitzengruppe gearbeitet und sind jetzt bei Fußball Wettnachrichten meist favorisiert.

Von spaspo

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