Selten passte die tragend-nachdenkliche Hornbach Werbung “Und was bleibt von dir?” so gut zu dem langweiligen Doppelpass nach dem Bundesliga-Klassiker Dortmund gegen Bayern am Totensonntag um 11 Uhr. Die Auswahl der Gäste sprach da auch schon für sich: Tim Bendzko (???) zusammen mit Edmund äh Stoiber, dem immer auf seine Spieltaganalyse hinweisenden Thomas Strunz (so langsam wissen es glaube ich alle) und dem fast schon zum Inventar gehörenden Eintracht Frankfurt-Boss Bruchhagen. Die anderen beiden Gäste gingen da ein bisschen unter, Jörg Wontorra hatte wie fast immer den FC Bayern München als Haupt-Thema.

Die erste Stunde ist wieder Bayern-Stunde

Ob da nun Pep Guardiola trotz des 3:0 beim BVB “noch deutlich Luft nach oben für seine Mannschaft” (ZDF) sieht, muss natürlich besprochen werden. Im Grunde genommen war die erste Stunde wieder Bayern-Stunde und erst im letzten Teil näherte man sich langsam dem Thema Eintracht Frankfurt mit Heribert Bruchhagen. Diese beiden DoPa-Dauerbrenner, B wie Bruchhagen und B wie Bayern ziehen sich im Grunde durch die ganze Saison. Manchmal denkt man sich, länger schlafen hätte doch gelohnt. Insgesamt fehlt der Sendung eine gewisse Spritzigkeit und die vielen Unterbrechungen zwischen den Themen für die Werbung sind da auch kontraproduktiv. So ist dann auch den Protagonisten eine gewisse Müdigkeit in der Argumentation, dass der heilige FC Bayern das Ein und Alles ist und der Rest der Liga nur Mitläufer allseits bekannt und es interessiert nicht.

 

Tim Bendzko durfte den Stuhl im Münchner Studio warmhalten

Fast schon peinlich ist der Hinweis auf “Champions League Live Analyse und wir sind mit dabei”, in dem sich eine Runde im Fantalk XXL vor den Fernseher setzt und die Ereignisse im TV kommentiert. Ich meine: Entweder man hat Rechte auf einen Wettbewerb oder nicht. Aber das Füllen der Sendezeit auf so eine Art und Weise ist im Grunde lächerlich, sorry. Die meisten Sportinteressierten werden sich wohl Sky leisten können und somit auch die Spiele live verfolgen. Insgesamt gesehen war dieser Sport1 Doppelpass eher als ein Tiefpunkt anzusehen, weil kaum die anderen Spiele oder Mannschaften angesprochen wurden und das macht auch keinen Appetit auf die Abend-Sendung, die vermutlich auch nicht viel mehr Inhalt bietet – aber nach den Sonntags-Spielen läuft. Warum Tim Bendzko den Stuhl im Münchner Studio warmhalten durfte, ist mir auch nach der Sendung nicht ganz klar. Ach so, jetzt – ein Lied von ihm kämpft sich den Weg in die Ohren. Wahnsinn.

 

Wie in der Bundesliga – die Anspannung fehlt

Fazit: Die übliche Lobhudelei auf den FC Bayern München, uninteressante Gäste mit immer dem gleichen Grund-Thema. Kaum Ausschläge die etwas tiefergehen oder kontroverse Auseinandersetzungen. Das wird alles runtergespult und ein bisschen ist es wie in der Bundesliga: Die Anspannung fehlt, die Galligkeit, bestimmte Positionen argumentativ durchzusetzen oder überhaupt jemanden zu finden, der mal den Gegenpart zu etwas darstellt. Das würde vielleicht auch nicht mehr ins Konzept passen zu einer verhackstückten Sendung, in der dem Zuschauer nur noch Meinungs-Häppchen auf den Frühstückstisch gelegt werden. Das nächste Mal schalte ich wohl um oder nehme es auf. Die Länge netto von interessanten Aussagen dürfte sich bei grad mal zwanzig Minuten bewegen. So ist der DoPa für mich gestorben.

Von spaspo

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