Artjoms Rudnevs heißt der neue Mann im Kader des Hamburger Sportvereins. Der Torschützenkönig der polnischen Liga von Lech Posen ist beim HSV angekommen und soll endlich wieder die magere Torausbeute der Hanseaten aus der vergangenen Saison erhöhen (traf dann auch schon gleich zweimal beim 10:0 des HSV gegen Zillertalauswahl)
Seinen Spitznamen hat der Stürmer schon längst weg. Fans, wie Kollegen rufen den Letten „Rudi“, eine Anlehnung an Rudi Völler. Spielerisch hat Rudnevs aber wenig mit dem Weltmeister von 1990 gemeinsam.
Auch Frank Arnesen sieht wenig Ähnlichkeit mit „Tante Käthe“, viel mehr erinnert die Torkanone in seiner Spielweise an einen in Hamburg altbekannten Kroaten. „Rudnevs ist ein Typ wie Olic, schießt aber mehr Tore“, so der Däne. „Artjoms war zuletzt drei Mal in Folge der Topscorer seines Teams. Erst in Ungarn, dann in Polen. Er ist ein eiskalter Knipser, er geht richtig steil und braucht nicht viele Chancen für ein Tor.“
In der Ekstraklasa hat sich der 24-Jährige vergangene Saison mit 22 Toren in 29 Spielen hervorgetan. Aufmerksam wurden die Scouts vieler Klubs, als er in der Europa Liga gegen Juventus Turin einen Hattrick zum 3:3 Endstand hinlegte.
Rudnevs ist kein begnadeter Dribbler oder Ballkünstler, er zieht lieber direkt aufs Tor und braucht in der Regel nicht besonders viele Chancen. Zielsuchend, schnörkellos und effektiv. Aber vor allem sein Einsatz und seine körperliche Durchsetzungsfähigkeit, sind die Fähigkeiten, die er mit Olic gemeinsam hat. Allerdings ist Rudnevs im Gegensatz zum Kroaten eher ein Vollstrecker als ein Vorbereiter. In den beiden vergangenen Jahren bei Posen brachte er es gerade mal auf vier Assists.
Hier einige Tore von Artjoms Rudnevs auf YouTube!
Hamburg hat den Letten aber genau deswegen geholt, weil er vor dem Kasten nicht lange fackelt und für seine Treffsicherheit bekannt ist. In der vergangenen Spielzeit hatten es die Hanseaten nur auf 35 Tore gebracht und waren damit eins der ungefährlichsten Teams der Liga. Nach den Abgängen von Petric und Guerrero, die beide letzte Saison wenig Torgefahr entwickelten, soll nun Rudnevs treffen.
Auch in der Mannschaft scheint sich der 24-Jährige gut zu integrieren. Bei seinen Kollegen hat er schon einen Ruf weg. „Er ist ein anderer Spielertyp als Paolo Guerrero oder Mladen Petric. Die Beiden sind fußballerisch besser, während Rudi mehr über den Kampf kommt. Aber genau das brauchen wir. Rudi ist eine Kampfmaschine“, so Tolgay Arslan über Rudnevs. „Er macht gute Wege, läuft in die Schnittstellen, wenn der Gegner nicht damit rechnet.“ Und genau so einen Mann braucht der HSV wieder, um wieder an alte Erfolge anknüpfen zu können. Einen Kämpfer wie Olic.
Am 19.8. trifft der HSV in der ersten Runde des DFB Pokal auf den Drittligisten Karlsruher SC. Sportwetten favorisieren natürlich die Hamburger, zu leicht nehmen sollten sie es die Aufgabe aber nicht.