Vier lange Jahre mussten die Fußballfans und die selbst ernannten Experten der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 auf den Anstoß in Russland warten, bevor es nun mit dem fulminanten 5:0-Heimsieg vor eigenem Publikum gegen Saudi-Arabien am Donnerstag begann. Auch medial ist dieses große Sportereignis in Putins Reich wieder einmal die Chance, im Fernsehen für große Einschaltquoten zu sorgen bei ARD und ZDF – auch online freuen sich zahlreiche Portale und vermutlich auch Wettanbieter über dieses am 14. Juni 2018 begonnene Event. Denn in dieser frühsommerlichen Phase sind ansonsten alle größeren Ligen beendet, auch in anderen Sportarten man längst Zielgerade eingebogen.
Deutschland startet am Sonntag gegen Mexiko
Für den amtierenden Weltmeister startet die Weltmeisterschaft 2018 in Russland erst am Sonntag um 17 Uhr mit dem Spiel gegen Mexiko, schon diese Partie könnte als Gradmesser für die wirkliche Form von Manuel Neuer, Mats Hummels, Ilkay Gündogan oder auch Mario Gomez gelten und dem Bundestrainer Joachim Löw weitere Hinweise für die Aufstellung gegen Schweden am 23. Juni 2018 oder für das dritte Gruppenspiel gegen Südkorea geben. Gerade um oben erwähnte Spieler gab es zuletzt ja einige Diskussionen. Bei dem Bayern-Torwart ist die Form nach einer Saison praktisch ohne Spiele in der Bundesliga immer noch nicht klar – ob das Zusammenspiel hinter seiner Abwehr funktioniert, wird erst die Praxis zeigen. Gesundheitlich scheint jedenfalls alles in Ordnung bei ihm, in der Abwehr hat der ehemalige Nationalspieler Jürgen Kohler in der „Berliner Zeitung“ starke Bedenken über das Defensivverhalten von Mats Hummels im Zusammenspiel mit seinen Kollegen.
Wie gut oder schlecht das Verhalten von Ilkay Gündogan für das Innenleben einer deutschen Nationalmannschaft war bzw. wie sich dies auch medial noch auswirkt, wird man auch erst auf dem Platz sehen und die beste Antwort wäre eine starke Leistung des Protagonisten. Auf jeden Fall gab es hier einige negative Vibrationen im Vorfeld, die nicht wirklich eine professionelle Vorbereitung gewährleisten konnte. Umso schöner also, dass jetzt auch für „die Mannschaft“ das Unternehmen WM-Titelverteidigung losgeht und auch im Land so etwas wie eine positive Stimmung entsteht.
Wer ist der würdige Orakel-Nachfolger von Krake Paul?
Zu einer Fußball-WM im Fernsehen gehört auch seit vielen Jahren das Orakel, damals hat die Krake Paul immer den Sieger vorherzusagen probiert und mit dem Weltmeister Spanien in Südafrika triumphiert. Mittlerweile ist Paul leider verstorben, aber illustre Lebewesen aus der Tierwelt haben dieses Jahr die Nachfolge angetreten. So befindet sich unter den Orakeln für die WM 2018 zum Beispiel ein Tapir, eine Elefantenkuh aus Stuttgart, ein Mikroschwein aus Dortmund oder auch ein Schneeleopard, wie der „Tagesspiegel“ zu berichten weiß. Es ginge auch noch eine Spur exotischer, wenn man die etwas extravaganten Haustiere wie Schlangen, Skorpione oder Flughörnchen zu den möglichen Siegern der WM-Spiele in Russland befragen würde. Oder macht doch die mexikanische rotbeinige Tarantel am Ende das Rennen? Man weiß es nicht und wahrscheinlich entscheiden doch mehr die Spieler mit zwei Beinen das Geschehen auf dem Platz als das mehrbeinige Getier.
Alles in allem darf man wohl auf eine unterhaltsame Fußball-WM 2018 in Russland hoffen, in der die politischen Differenzen zurückstehen und man sich nur auf dem grünen Rasen duelliert bzw. auf den Rängen ein Kampf um die bessere Unterstützung stattfindet. Denn guter Sport verbunden mit Fairness und natürlich vielen Toren innerhalb der 64 Spiele ist dann auch die beste Werbung für die Spieler, die teilweise auf dem Präsentierteller für mögliche Transfers noch in diesem Sommer stehen.