Borussia Dortmund überzeugte in den letzten Wochen auf internationaler, wie auch nationaler Ebene. Für Hans-Joachim Watzke ist das das Ergebnis der BVB-Philosophie und der individuellen Klasse einzelner Spieler. Der BVB sei zudem in der Lage Leistungsträger auch auf lange Sicht zu halten. Die Bayern haben aber immer noch eine Sonderstellung in der Bundesliga.
Im Interview mit dem „Kicker“ zeigte sich Dortmunds Geschäftsführer Watzke keineswegs überrascht von den zuletzt guten Resultaten seiner Mannschaft. Nur das enorm gute Abschneiden in der Champions-League-Gruppenphase, hätte er dann doch nicht ganz so erwartet. „Diesen Entwicklungsschub hatte ich dem Team schon zugetraut, nicht aber, dass es diese Mördergruppe sogar gewinnt“, erklärte der BVB-Funktionär.
Diese Erfolge seien dabei aus der Folge von richtigen Entscheidungen entstanden. Vor allem was die Transferpolitik betrifft. „Wir fühlen uns komplett in unserer Einschätzung bestätigt, dass es 2011 richtig war, an unserer Philosophie festzuhalten, keine zwei, drei erfahrenen Akteure dazu zunehmen und dafür auch ein Scheitern in der Champions League in Kauf zu nehmen“, erklärte Watzke weiter.
Doch diese Saison wird es schwer werden, die Meisterschaft erneut zu verteidigen, weil der FC Bayern zu neuer Stärke gefunden hat. „Bayern spielt in diesem Jahr außergewöhnlich gut. Nach zwei titellosen Jahren war der Leidensdruck in München so hoch, dass da einfach besondere Leistungen entstehen mussten. Dazu haben sie unfassbar viel Geld in die Hand genommen und mit Matthias Sammer obendrein jemanden geholt, der die Sache noch einmal pusht“, meinte Watzke vor dem Duell gegen den Rekordmeister am kommenden Samstag.
Die starken internationalen Auftritte der Dortmunder wecken bei vielen anderen Top-Klubs natürlich Begehrlichkeiten. So wurde in Bundesliga News bereits über den Abgang von Robert Lewandowski und anderen BVB-Stars spekuliert. „Robert ist einer der fünf besten Stürmer in Europa. Er spielt auf einem extrem hohen Niveau und ist kein Spieler, der besonders verletzungsanfällig ist oder in der Physis unheimlich nachlässt. Sollte er mal ausfallen, wären wir in der Lage, das aufzufangen“, sagte Watzke, der den Angreifer aber am liebsten behalten würde. Bis 2014 läuft der Vertrag mit Lewandowski und aus finanziellen Gründen sieht der Geschäftsführer der Borussen keinen Anlass, den 24-Jährigen zu verkaufen. „Das ist ein ganz einfaches Rechenexempel. Es kann wirtschaftlich sinnvoller sein, eine gute Saison mit Lewandowski zu spielen, als eine hohe Ablöse für ihn zu kassieren. Wir stehen unter keinerlei wirtschaftlichem Druck, etwas machen zu müssen.“
Zunächst müssen die Schwarz-Gelben aber in München bestehen. Der Rekordmeister wird von Fußball Wetten als Favorit in dieser Partie angesehen. Doch Dortmund hat sich in der Champions League als wahrer Favoritenschreck entpuppt und bewiesen, dass sie auf dem Niveau von Starensembles, wie Manchester City und Real Madrid, spielen können. Es wird definitiv ein spannender Bundeligaspieltag.